Im Oktober fand unser letzter „Treff im Museum“ für dieses Jahr statt. Die Veranstaltungsreihe nimmt jeweils interessante Orte oder Menschen aus Ludwigsburg in den Blick. Dieses Jahr lernten wir Künstlerinnen – von einst und von heute – kennen. Im Anschluß gab es jeweils Gelegenheit zu einem Austausch bei Getränken und einem kleinen Imbiß im Café Madame Lu. Wir bedanken uns herzlich beim Betreiber Aristofanis Chatzidis. Wir sind sehr froh, dass das Café wieder geöffnet hat!

Über die Treffs finden Sie unten auf dieser Seite jeweils kleine Berichte:

  • 20. März 2024: Seraphia de Becké
  • 17. April 2024: Nina Johanna Bergold
  • 15. Mai 2024: Annerose Lechner
  • 19. Juni 2024: Ludovike Simanowiz
  • 17. Juli 2024: Sara F. Levin
  • 18. September 2024: Heike Lydia Grüß
  • 16. Oktober 2024: Lena Ulbricht-Zirn

Kurzberichte zu den vergangenen Treffs:

Wir starteten am 20. März 2024 mit Seraphia de Becké. Monika Bergan stellte die außergewöhnliche Künstlerin (1728-1805) vor. Sie war Porzelland- und Fayencemalerin und unter Herzog Carl Eugen über 30 Jahre lang Direktorin der Ludwigsburger Fayence-Manufakur.

Am 17.04.2024 hatten wir die Künstlerin Nina Joanna Bergold eingeladen, um sich und ihre Werke vorzustellen. Ihr erfrischend lebendiger Vortrag nahmen die Anwesenden auf eine beeindruckende Reise zu ihren Rauminstallationen mit und löste so manches Aha-Erlebnis aus. Bereits ihre berufliche Entwicklung, die zunächst mit einem medizinischen Abschluss und dann doch ihre Berufung im Kunststudium fand, verblüffte.

Zunächst über den Linoldruck fand sie ihre besondere Ausdrucksweise in raumdurchspannenden  Installationen aus Teichfolie. Diese Werke als Scherenschnitte, was sie rein technisch sind, zu bezeichnen, würde der Sache nicht gerecht werden. Es ist eine Durchdringung des jeweiligen Raums der ihr zur Verfügung gestellt wird und den sie mit ihren Folienschnitten bespielt. Mitgebracht hatte sie jedoch auch Drucke auf Papier und Gemaltes auf Holz, die das reichhaltige Spektrum der Künstlerin zeigte. Der eine oder die andere von uns erwarb sehr gerne eines der Werke. Wer weitere Arbeiten sehen will, kann dies in der Stuttgarter Galerie Imke Valentien tun.

Annerose Lechner gab am 15. Mai 2024 einen Einblick in ihr künstlerisches Schaffen. Ihre Werke sind Acrylcollagen, Holzdrucke und Arbeiten auf der Acrylplatte.

Am 19. Juni 2024 berichtete Katharine Küster-Heise über das Leben und Werk von Ludovike Simanowiz, geborene Reichenbach. Bereits im Alter von 3 Jahren zog sie 1762 mit ihrer Familie von Schorndorf nach Ludwigsburg in die Mömpelgardstraße 26. Frauen war zu dieser Zeit der Zugang zu einer Kunsthochschule nicht möglich. Sie wurde jedoch vom Vater unterstützt und bekam Privatunterricht und später die Möglichkeit eines Aufenthaltes in Paris. Trotz ihres anerkannten Talentes bekam sie wenig wirkliche Aufträge, sondern porträtierte vielfach Menschen aus ihrem Freundes- und Familienkreis. Eine angemessene Honorierung konnte sie damals noch nicht einfordern. Nach einem Schlaganfall ihres Mannes sicherte sie sich und ihm später dann aber den Lebensunterhalt durch Malunterricht und der Porträtmalerei. 76 jetzt noch vorhandene Gemälde sind bekannt. Diese befinden sich meist noch im Privatbesitz.

Am 17. Juli war Sara F. Levin zu Gast:

Am 18. September 2024 war die Künstlerin Heike Lydia Grüß bei uns zu Gast. Kunstwissenschaftlerin Heike Strecker beschreibt ihre Arbeiten so: „In ihren Zeichnungen und Collagen begegnen sich Gesichter und Körper. Ihre Figuren greifen auf Grundmuster menschlichen Daseins zurück, auf Träume, Geschichte, Lichteratur, aber auch auf Philosophie, Musik und Kunstgeschichte. Räume werden wie Bühnen inszeniert, mit mal zarten, mal kräftigen Linien. Flächen werden in Schichten aufgetragen und kommen so in Bewegung.“ Frau Grüß ist seit 2013 Leiterin des Fachbereichs Bildende Kunst im Kunstzentrum Karlskaserne und arbeitet als freie Künstlerin in Berlin und Ludwigsburg.

Am 16. Oktober 2024 stellte Dieter Hornig die Künstlerin Lena Ulbricht-Zirn vor. Sie erschuf Skulpturen, Puppen und Ölmalereien. 1947 wurde sie als Meisterschülerin bei Willi Baumeister aufgenommen. In den 1960er-Jahren lebte sie mit ihrer Familie in Ludwigsburg. Obwohl sie eine Schülerin von Willi Baumeister war, sind nur wenige abstrakte Bilder von ihr überliefert. Sie malte eher figürlich. Auch Landschaftsbilder sind noch erhalten.